Schlagwortarchiv für: Otto-von-Bismarck-Stiftung

Norbert Brackmann

Das Kuratorium der Otto-von-Bismarck-Stiftung hat seinen bisherigen Vorsitzenden Norbert Brackmann zum neuen Vorsitzenden des Vorstands der Stiftung bestellt. Der langjährige Bundestagsabgeordnete und Beauftragte der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft ist der Stiftung bereits seit 2012 als Vorsitzender des Fördervereins aufs Engste verbunden.

Mit der Bestellung von Herrn Brackmann endet die Amtszeit von Ministerialdirektor a.D. Dr. Rüdiger Kass. Seit 2009 hat er die Geschicke der Stiftung als Vorsitzender des Vorstands in stets bewegenden, mitunter turbulenten Zeiten maßgeblich geprägt. Die Stiftung ist ihm für sein großartiges Engagement zu großem Dank verpflichtet.

Seit 2003 haben Dr. Rudolf Seiters und Hans-Ulrich Klose als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums die Geschicke unserer Stiftung maßgeblich mitgeprägt. Gestern übernahmen Norbert Brackmann und Herlind Gundelach den Stab: Sie wurden auf der konstituierenden Online-Sitzung des neuen Kuratoriums zum Vorsitzenden und zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Bestellungsurkunden der Kuratoriumsmitglieder im vergangenen Jahr unterzeichnet.

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Das Bismarck-Museum wird seit 2009 von der Otto-von-Bismarck-Stiftung als Dauerleihgabe betreut.

In Friedrichsruh ist eine sehr erfreuliche Nachricht eingetroffen: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner abschließenden Beratung für das Jahr 2021 auch die Otto-von-Bismarck-Stiftung berücksichtigt. Sie erhält gezielt zusätzliche Mittel für die vom Vorstand seit Jahren geplante Neustrukturierung, die insbesondere den Ankauf des Bismarck-Museums mit allen Exponaten und dessen Sanierung sowie eine neue Dauerausstellung umfassen wird. Grundlage der Haushaltsentscheidung sind langjährige und intensive Planungsbemühungen des Vorstands der Otto-von-Bismarck-Stiftung in enger Abstimmung mit dem Kuratorium.

Die Stiftung hatte in Berlin einen wichtigen Fürsprecher: Der Vorsitzende ihres Fördervereins, der Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann (CDU), setzte sich wiederholt und erfolgreich für die Zukunftssicherung der Politikergedenkstiftung ein.

Durch die Förderung des Bundes wird es der Stiftung künftig möglich sein, ihre Kultur- und Bildungsangebote auszuweiten und damit Friedrichsruh als Erinnerungsort der deutschen Geschichte noch mehr Gewicht zu verleihen. Bedeutende Kulturgüter und Kunstwerke, die zum Bestand des von der Stiftung seit 2009 als Dauerleihgabe betreuten Museums gehören und eng mit der politischen Entwicklung Deutschlands zum Verfassungs- und Rechtsstaat verbunden sind, werden der Allgemeinheit dauerhaft – auch digitalisiert im Internet – zugänglich gemacht. Mit ihrer neuen Aufstellung wird die Stiftung außerdem ihre Mitwirkung in der Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte vertiefen.

Plakat der Sonderausstellung, die 2016 in Friedrichsruh gezeigt wurde.

In der in den Print- und den sozialen Medien jüngst geführten Diskussion über Bismarcks Rolle in der deutschen und europäischen Kolonialpolitik und die darum gewachsene Erinnerungskultur ist gelegentlich auch nach relevanten Forschungs- und Vermittlungsaktivitäten der Otto-von-Bismarck-Stiftung gefragt worden.

Die Stiftung kommt dem Wunsch nach Informationen über ihre wissenschaftlichen Forschungen und historisch-politische Bildungsarbeit der letzten Jahre im Kontext der Kolonialpolitik des deutschen Kaiserreichs mit dem hier in chronologischer Reihenfolge verfassten Überblick gerne nach.

Publikationen

Otto von Bismarck, Gesammelte Werke (Neue Friedrichsruher Ausgabe), Abteilung III 1871-1898, Schriften Bde. 1-9, Paderborn u.a. 2004-2020 (mit zahlreichen Bismarck-Dokumenten zur Kolonialpolitik).

Ulrich Lappenküper, Ausgleich mit Frankreich? Bismarck und die deutsche Kolonialpolitik, in: Historische Mitteilungen der Ranke-Gesellschaft 24 (2011), S. 177-205.

Winfried Speitkamp, Otto von Bismarck und die Kolonialpolitik – ein Ausweg aus der Wirtschaftskrise?, in: Michael Epkenhans/Ulrich von Hehl (Hg.), Bismarck und die Wirtschaft (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 17), Paderborn u.a. 2013, S. 59-76.
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Unser Kalender zeigt im Juni den Holzstich (Faksimile) „Moltke vor Paris“ nach einem Gemälde von Anton von Werner (1896), Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung, Inventar-Nr.: ZSg 2493.

Nach dem Sieg von Sedan und der Gefangennahme Napoleons III. glaubten die Deutschen, der Feldzug sei entschieden. Doch am 4. September 1870 wurde in Paris die III. Republik ausgerufen, und die neue republikanische Regierung setzte den Krieg fort. Im weiteren Verlauf des Feldzuges näherten sich deutsche Truppen Paris, das vom 17. bis zum 19. September eingeschlossen wurde. Eine bis in den Januar 1871 währende Belagerung der durch starke Befestigungen gut geschützten französischen Hauptstadt begann.

Naturgemäß rückten Maler und Zeichner auch führende Militärs in den Mittelpunkt ihrer Darstellungen. Der abgebildete Holzstich entstand nach einem 1873 von Anton von Werner gefertigten Gemälde. Auftraggeber war der Schleswig-Holsteinische Kunstverein zu Kiel, heute ist es in der Kieler Kunsthalle zu sehen. Vorbild war das Gemälde „Napoleon III. bei Solferino“ von Ernest Meissonier. Der Stich zeigt auf der linken Bildhälfte auf einer Anhöhe den Chef des Großen Generalstabs Helmuth von Moltke zu Pferde mit seinem Gefolge am 19. September 1870 vor Paris. Während Moltke aufrecht im Sattel sitzend auf das vor ihm liegende Terrain blickt, sind seine Mitarbeiter mit Gesprächen und dem Kartenstudium beschäftigt. General von Podbielski blickt zu Moltke auf und weist diesen auf etwas hin. Unterhalb des ausgestreckten Arms des Generals ist die Kuppel des Pariser Invalidendoms schemenhaft abgebildet. Die im Hintergrund sichtbaren Häuserreihen gehören zu den Ortschaften Sceaux und Chatenay. Im Vordergrund links macht ein Soldat aus einer Gruppe von Kriegern, die einen verlassenen französischen Lagerplatz durchstöbert, seine Kameraden auf Moltke aufmerksam. Auf der rechten Bildseite marschieren preußische Truppen auf einer Straße in Richtung Paris, die dem siegreichen Feldherrn zujubeln, was dessen Popularität unterstreicht. Am rechten Bildrand montieren Soldaten einen Telegraphenmast.

Der Holzstich vermittelt durch die herausgehobene Darstellung des in seine Arbeit vertieften und durch Helmuth von Moltke personifizierten Generalstabs dessen Position als maßgebliche und aktive Befehlszentrale des deutschen Heeres. Verstärkt wird diese Wahrnehmung durch die Errichtung des Telegraphenmastes, der auf die Nutzung moderner Kommunikationsmittel durch die preußisch-deutsche Militärführung verweist. Dass nicht nur preußische, sondern auch süddeutsche Soldaten auf dem Bild ihren Platz haben, belegt den gesamtdeutschen Charakter des Feldzuges. Der vermittelte Eindruck, Moltke habe am 19. September die militärischen Operationen zur Einschließung von Paris unmittelbar geleitet, ist unzutreffend, auch wenn er sich einige Tage nach der vollzogenen Blockade auf der betreffenden Anhöhe aufgehalten hatte.

Der Otto-von-Bismarck-Stiftung steht bei ihrer Arbeit ein Wissenschaftlicher Beirat zur Seite, dem namhafte Historikerinnen und Historiker angehören. Ihre Expertise bereichert die interdisziplinär und methodisch vielfältige Bismarck-Forschung, die eine zentrale Aufgabe dieser Politikergedenkstiftung ist.

In loser Reihenfolge möchten wir die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats mit einem kurzen Fragebogen vorstellen. In dieser Folge antwortet Prof. Dr. Burhop.

 

Zur Person

Prof. Dr. Carsten Burhop (geb. 1973) studierte an der Universität Bonn Volkswirtschaftslehre, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie Rechtswissenschaften und wurde dort im Jahre 2002 mit einer Schrift über „Die Kreditbanken in der Gründerzeit“ promoviert. Nach seiner Habilitation im Jahre 2005 an der Universität Münster und folgende Forschungstätigkeit am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn lehrte er in Köln und Wien. Seit 2016 ist er Professor für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bonn.

 

Zehn Fragen

Was hat Ihre Leidenschaft für Geschichte geweckt?

Der Klassiker: Es war schon in der Schule mein Lieblingsfach. Beim Studium der Volkswirtschaftslehre fiel mir dann auf, dass man zahlreiche wirtschaftswissenschaftliche Theorien auch auf historische Gegebenheiten anwenden kann, und dies habe ich dann in meiner Dissertation ausprobiert.

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Der Otto-von-Bismarck-Stiftung steht bei ihrer Arbeit ein Wissenschaftlicher Beirat zur Seite, dem namhafte Historikerinnen und Historiker angehören. Ihre Expertise bereichert die interdisziplinär und methodisch vielfältige Bismarck-Forschung, die eine zentrale Aufgabe dieser Politikergedenkstiftung ist.

In loser Reihenfolge möchten wir die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats mit einem kurzen Fragebogen vorstellen. In der ersten Folge antwortet der Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Scholtyseck.

 

Prof. Dr. Joachim Scholtyseck

Zur Person

Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (geb.1958) hat an der Universität Bonn Geschichte, Politische Wissenschaft, Kunstgeschichte und Soziologie studiert und wurde dort mit einer Arbeit über die deutsch-italienischen Beziehungen in der Bismarckzeit promoviert. Der Titel seiner 1998 an der Universität Karlsruhe vorgelegten Habilitationsschrift lautete „Robert Bosch und der liberale Widerstand gegen den Nationalsozialismus“. Seit April 2001 lehrt Prof. Dr. Scholtyseck Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bonn.

 

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130 gut gelaunte Gäste sind am vergangenen Freitag der gemeinsamen Einladung der Otto-von-Bismarck-Stiftung und ihres Fördervereins zum Neujahrsempfang gefolgt. Bevor sich alle zu anregenden Gesprächen in den Räumen unserer Dauerausstellung bei Häppchen und Getränken trafen, bot das Festprogramm in unserem Veranstaltungsraum im ersten Stock gute Nachrichten, Nachdenkliches und Musik, die für einen Augenblick besonders zu Herzen ging.

Weihbischof em. Dr. Hans-Jochen Jaschke, Norbert Brackmann und Dr. Rüdiger Kass (v.l.)

In seiner Begrüßung ließ Dr. Rüdiger Kass, Vorsitzender des Vorstands der Otto-von-Bismarck-Stiftung, das insgesamt für die Stiftung erfolgreiche Jahr Revue passieren. So erinnerte er an die wissenschaftliche Konferenz „1918 – Das Ende des Bismarck-Reiches?“, die im April 2019 in Kooperation mit der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München veranstaltet wurde. Insbesondere die Abschlussdiskussion mit dem Bismarck-Kenner Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sei sehr anregend gewesen. Dr. Kass hob außerdem die jüngsten wissenschaftlichen Publikationen hervor, die 2019 unter dem Dach der Stiftung entstanden sind – die Monografie „Bismarck und Frankreich“ sowie den Sammelband „Staatsverständnisse“.

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Bei schönstem Wetter haben wir am Sonntag, 23. Juni 2019, unser fünftes Sommerfest gefeiert, tatkräftig unterstützt von den Mitgliedern unseres Fördervereins. Unsere vielen Gästen freuten sich bei Kaffee und Kuchen, Würstchen vom Grill und Bismarck-Sekt über die Auftritte der Big Band „SWingS“ des Sachsenwald-Gymnasiums und der HipHop-Teens und -Kids des TSV Reinbek, stöberten auf unserem Büchertisch und an den Flohmarkt-Ständen, die rund um die Historischen Bahnhof aufgebaut waren. Eine besondere Attraktion waren die Zweiräder der Marke „Bismarck“, die in einer kleinen Ausstellung zu sehen waren und nun bis Mitte August unsere Dauerausstellung bereichern.

 Im 150. Jahr des Norddeutschen Bundes zeigt die Otto-von-Bismarck-Stiftung eine Sonderausstellung zu dessen Geschichte.

Dass diese nicht mit dem Jahr 1871 und der Reichsgründung endet und damit ein Thema vor allem für Historiker ist, kann man in einer der katholischsten Gegenden Deutschlands erfahren. Im Eichsfeld gibt es ein Traditionsrestaurant  und -hotel, das schlicht „Norddeutscher Bund“ heißt.Wer hätte das gedacht?

Dort kann man speisen und auf stilgerecht übernachten – zum Beispiel in der „Bismarck Suite“. Auf der nächste Reise nach Nordthüringen wird also ein Stop in Heiligenstadt eingeplant. Was Theodor Storm, der dort einige nach-revolutionäre Jahre verbrachte und später nur mittel-gut auf Bismarck zu sprechen war, dazu wohl gesagt hätte?