In den Blogbeiträgen werden die Sektionen der Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ vorgestellt.

Die heldenhafte Verteidigung der Zuaven in Villersexel im Jahre 1871 (Ausschnitt). Paul Louis Narcisse Grolleron (1848 – 1901), Frankreich, nach 1871, Öl auf Leinwand (Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh, Inventar-Nr.: O 2021/018). Das Gemälde zeigt die Verteidigung des Ortes Villersexel (Ostfrankreich) durch französische Soldaten, darunter auch Zuaven, am 9. Januar 1871. Das Gefecht gehört zu den wenigen siegreichen Kämpfen der Franzosen. Die Kriegsniederlage Frankreichs war mit diesem Erfolg jedoch nicht aufzuhalten. Grolleron war als Maler und Illustrator auf den Deutsch-Französischen Krieg spezialisiert.

Die dritte Sektion der Ausstellung zeigt den Verlauf des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 in seinen vier zentralen Phasen: Julikrise und Kriegsausbruch 1870, Krieg gegen das Kaiserreich, Krieg gegen die Republik und Waffenstillstand. Porträts wichtiger Akteure, Schlachtengemälde sowie Fotografien von Kanonenstellungen, Soldatenunterkünften, zerstörten Ortschaften und Gräbern vermitteln einen direkten Eindruck von den militärischen Handlungen und ihren Folgen. Diese Sektion kommt dennoch ohne Waffen aus, mit einer Ausnahme: Gezeigt wird in der Mitte des Raumes eine Mitrailleuse. Dieser französische Vorläufer einer Schnellfeuerwaffe wurde in diesem Krieg erbeutet und war ein Geschenk an Otto von Bismarck.

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Menschen schwenken in einem langen Zug die französische, deutsche und italienische Fahne. Am Boden liegen Königskronen, der Himmel ist voller himmlischer Gestalten, die den Menschen Bestand leisten.

Die Darstellung nimmt Bezug auf die revolutionären Ereignisse des Jahres 1848 in Europa. Menschen verschiedener Nationen bewegen sich in einem langen Zug, vorbei an einem Freiheitsbaum, in Richtung einer Allegorie der Freiheit, welche die Fackel der Aufklärung in der Hand hält. Das Werk vermittelt die idealisierte Vorstellung von einer alle Völker umfassenden Freiheit und Brüderlichkeit. – „République universelle démocratique et sociale: Le Pacte“. Kolorierte Lithografie (Reproduktion), Frédéric Sorrieu (1807 – 1887), Frankreich, 1848, Papier (Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh, Inventar-Nr.: ZSg 2767).

Das zweite Kapitel der Sonderausstellung trägt den Titel „Rivalen“ und geht näher auf das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen ein – gefragt wird auch, ob der Begriff „Erbfeindschaft“ überhaupt jemals zutreffend war. Sichtbar wird vielmehr die politische Konkurrenz zwischen dem Norddeutschen Bund und dem Zweiten Französischen Kaiserreich Napoleons III. Diese Konkurrenz prägte die Gründungsgeschichte des deutschen Nationalstaats.

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Blick auf das Schloss Versailles, von der Stadt aus gesehen. Kolorierter Kupferstich, Pierre Menant, gedruckt bei Gilles De Mortain (Demortain), Frankreich, 1714, Papier (Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh, Inventar-Nr.: ZSg 2728)

Gemälde, historische Fotografien, Filmsequenzen und Urkunden gehören zu den Objekten, mit denen in der Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ die Endphase des Reichsgründungsprozesses seit 1867 und seine politischen Nachwirkungen veranschaulicht werden. Wir stellen die sechs Kapitel, die bis zum 14. November im Bismarck-Museuem und im Historischen Bahnhof Friedrichsruh gezeigt werden,  in den kommenden Wochen in einer kleinen Reihe vor.

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Blick in den ersten Raum der Sonderausstellung im Bismarck-Museum.

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung hat am gestrigen Sonntag vor einem sehr großen virtuellen Publikum ihre Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ eröffnet. Diese ist bis zum 14. November 2021 in einigen Räumen des Bismarck-Museums und im Veranstaltungsraum im ersten Stock des Historischen Bahnhofs zu sehen.

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