Diese Aufnahme von der westafrikanischen Küste gehört zu einer Bilderreihe, die das Hamburger Kolonialunternehmen Jantzen & Thormählen aufnehmen ließ. Gezeigt wird vor allem der eigene wirtschaftliche Erfolg (Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung).

Ein besonderer fotografischer Fundus, der in unserem Archiv verwahrt wird, bebildert das fünfte Video der Reihe „Bismarck und seine Zeit“ über die Anfänge der deutschen Kolonialpolitik unter Reichskanzler Otto von Bismarck. Zu sehen sind Fotografien von der westafrikanischen Küste, die das Hamburger Kolonialunternehmen Jantzen & Thormählen aufnehmen ließ.

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Zug zum Hambacher Schloss am 27. Mai 1832 – es war die erste Massendemonstration für Einheit und Freiheit in Deutschland. Das Bild ist in der Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh zu sehen.

„Wir stärken die Demokratie auch dadurch, dass wir ihre Geschichte und deren Protagonisten zum festen Teil unserer Erinnerungskultur machen.“ Mit diesen Worten unterstrich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am vergangenen Freitag die Bedeutung der Arbeit, die bundesweit an den verschiedenen Orten der Demokratiegeschichte und in der gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft geleistet wird.

Die inzwischen 79 Mitglieder der AG Orte der Demokratiegesellschaft – unter ihnen auch die Politikergedenkstiftungen des Bundes – trafen sich in der vergangenen Woche teils virtuell, teils persönlich im Kronprinzenpalais in Berlin zu ihrer zweitägigen Jahrestagung. In den Vorträgen und Workshops standen vier Schwerpunktthemen im Mittelpunkt: die Vorgeschichte der Demokratiegeschichte, Migrationsgeschichte, Frauenbewegungen und soziale Bewegungen nach 1945. Diskutiert wurde über die Integration dieser Themen in die Erzählung der Entwicklung der Demokratie in Deutschland.

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Zu sehen ist ein Fachwerkhaus mit Vortreppe und Veranda. Auf der Veranda sitzen zwei Frauen, vor der Treppe steht der Förster.

Alte Oberförsterei, Fotografie um 1895 (Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung)

Das Hirschgeweih am Giebel deutet an, wer im Jahr der Aufnahme dieser Fotografie das Haus bewohnte – ein Förster, genauer: der von Otto von Bismarck eingestellte Oberförster Peter Lange. Sein Domizil wurde allerdings ursprünglich gar nicht für einen naturverbundenen Menschen gebaut, sondern für einen Fabrikbesitzer.

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Die aktuelle, westliche Debatte über Kolonialgeschichte, Dekolonialisierung und die Frage der historischen Verantwortung erweiterte Prof. Dr. Sven Saaler mit seinem Vortrag im Historischen Bahnhof Friedrichsruh um eine fernöstliche Perspektive: Er zeichnete den Aufstieg Japans zur Kolonialmacht nach.

Der Historiker, der an der Sophia-Universität in Tokio lehrt, setzte den Schwerpunkt seiner Analyse auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und zeigte so auch die Ursprünge gegenwärtiger Grenzstreitigkeiten Japans mit verschiedenen anderen Staaten auf. Indem er die japanischen Expansion in die vier Stufen Inlandskolonialismus, formales und informales Kolonialreich sowie Besatzung ausdifferenzierte, schlug er zugleich einen Bogen bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Immer wieder in den Mittelpunkt gerückt wurde die Besetzung und Annexion Koreas, dessen Gesellschaft jahrzehntelang um ihre Selbstbestimmung kämpfte.

 

Im Video genannter Literaturhinweis:

Chiharu Inaba / Sven Saaler
Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05 im Spiegel deutscher Bilderbogen

Die deutsche und die französische Geschichte gehen in den Ausstellungsräumen im Bismarck-Museum nicht nur optisch ineinander über. Die doppelte Schwerpunktsetzung vermittelt einen Eindruck von der europäischen Dimension der Reichsgründung (Foto: Jürgen Hollweg)

In der fünften Sektion unserer Sonderausstellung wird noch einmal Frankreich in den Mittelpunkt gerückt. Das Land spielte im historischen Prozess der deutschen Reichsgründung eine Schlüsselrolle, die es auch selbst tiefgreifend verändern sollte: Es hatte als Monarchie und europäische Großmacht den Krieg erklärt und beendete ihn als militärisch besiegte Republik, die eine schwere innenpolitische Krise zu bewältigen hatte und sich außenpolitisch erst wieder positionieren musste.

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Norbert Brackmann (li.), Vorsitzender des Fördervereins der Otto-von-Bismarck-Stiftung, und Festredner Günther Oettinger fanden vor dem Vortrag kurz Zeit für einen Meinungsaustausch.

Günther Oettinger verankerte seinen Vortrag im außenpolitischen Denken Otto von Bismarcks: So wie dieser nach der Reichsgründung die Stellung des Deutschen Reichs im europäischen Bezugsrahmen gedacht und seine Politik entsprechend ausgerichtet habe, sollte Europa heute seine globale Rolle definieren – ein Vorhaben, das mit Blick auf die weiterhin aufstrebende Wirtschaftsmacht China eine große Herausforderung sei.

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Eine Holzbrücke führt über einen schmalen Fluss, am anderen Ufer stehen Bäume.

Brücke im Billetal bei Silk (Foto: Michael Zapf)

Geschichten über Raubritter, Zisterzienserinnen und Otto von Bismarck, Wanderungen mit Eseln und ein Drachen, der als Wasserspeier seinen Dienst verrichtet – entlang der Bille ist einiges zu entdecken, wie Jan Peter Gehrckens (Text) und Michael Zapf (Fotos) in ihrem neuen Reise- und Wanderführer „Die Bille. Was sonst“ zeigen. Auf ihrer „Entdeckungsreise von der Quelle bis ins Herz Hamburgs“ haben sie sich auch Zeit für einen Abstecher entlang der Schwarzen Au genommen. Der Nebenfluss führte sie nach Friedrichsruh und damit zu uns in den Historischen Bahnhof und in das Bismarck-Museum.

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Zu sehen ist ein Felsbrocken, der nur wenig angeleuchtet ist.

Zu sehen ist hier nicht der Asteroid „Bismarck“, sondern „Bennu“. Dieser Himmelskörper ist in die Schlagzeilen geraten, weil er im nächsten und übernächsten Jahrhundert der Erde nahekommt. Die NASA erforscht ihn seit einigen Jahren mit der Raumsonde OSIRIS-Rex. Foto: NASA/ Goddard/ University of Arizona.

Bismarck ist als Namensgeber weltweit im öffentlichen Raum präsent. Ob als Denkmalsfigur, als Namenszug auf Straßenschildern oder auf Mineralwasserflaschen: An vielen Stellen finden sich noch Überreste des einstigen Ehrregimes für den bis ins Maßlose verehrten Politiker. Die höchste Konzentration der gelegentlich fremd gewordenen Benennungen findet sich erwartungsgemäß in Deutschland, wobei das Gebiet der alten Bundesrepublik führt. Die DDR hatte den „Sozialistenfresser“ mit einer damnatio memoriae belegt; Rück- oder Neubenennungen blieben nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten die Ausnahme.

Eine Ausnahme war 1991 in Thüringen zu verzeichnen. Der Astronom Freimut Börngen (geb. 1930), der im Laufe seines langen Berufslebens an der Thüringer Landessternwarte mehr als 500 Asteroiden entdeckte, benannte einen am 13. September 1991 erstmals durch ihn verzeichneten Himmelskörper aus der Dora-Asteroidenfamilie nach Bismarck. Börngens Schwerpunkte bei der Benennung lagen zu DDR-Zeiten auf Wissenschaftlern aus Astronomie, Medizin, Physik sowie auf Komponisten und Schriftstellern. Nach 1990 verewigte er ein breiteres Spektrum historischer Persönlichkeiten und, mit besonderem Interesse, geografische Orte in dem von ihm geschätzten Alpenraum, was ihm eine österreichische Auszeichnung einbrachte. Dass er vor 30 Jahren an Bismarck dachte, der 99 Jahre zuvor von Studenten in Jena rauschend und berauscht empfangen worden war, ist uns als Auszeichnung diese kleine Erinnerung wert.


Auf bismarckierung.de sammeln wir Erinnerungsorte rund um den Globus – das Weltall können wir damit leider nicht erfassen.

ein niedriges Haus, das mit Reet gedeckt ist, steht an einem Waldweg. Auf dem Weg blickt ein Hund zum Fotografen.

Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im September ist auf einer Fotografie von Richard Linde aus dem Jahr 1896 ein Waldwärterhaus zu sehen (Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung). Über dieses Haus sind keine weiteren Aufzeichnungen aufzufinden.

Der Sachsenwald wurde seit Menschengedenken wirtschaftlich genutzt – zur Weide von Pferden und Kühen, bei der Eichenmast zur Fütterung von Schweinen, als Fleischlieferant sowie Quelle für Baumaterial und Brennstoff. Und auch nachdem im Mittelalter der Wald zum Forst einer Grundherrschaft wurde, fanden viele weiterhin ihr Auskommen – nicht nur die Bauern der Walddörfer, sondern auch Tagelöhner, Waldarbeiter und Köhler, die in bescheidenen Häusern lebten.

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Blick in die Ausstellung auf „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreichs (18. Januar 1871)“, Anton von Werner (1843 – 1915), Deutschland, 1885, Öl auf Leinwand (Bismarck-Museum Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 049, Foto: Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Das „Herzstück“ der Sonderausstellung findet sich in der vierten Sektion: das Gemälde „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreichs (18. Januar 1871)“. Der Maler Anton von Werner, der Augenzeuge des historischen Augenblicks war, fertigte im Laufe der Jahrzehnte vier Fassungen seiner Darstellung an, nur diese dritte – ein Geschenk der kaiserlichen Familie an Otto von Bismarck – ist erhalten geblieben. Das großformatige Bild hat seinen festen Platz im Bismarck-Museum Friedrichsruh und diente als Ausgangspunkt der gesamten Konzeption der Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“.

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