Das besondere Exponat

Objekte aus der Sammlung der Otto-von-Bismarck-Stiftung

Zusam[m]enkunft der National-Versammlung im Ballspielhause zu Versailles den 19. Jun. 1789, Kupferstich von Paul Jakob Laminit (1773 – 1831), Deutschland, 1794, Papier (Otto-von-Bismarck-Stiftung, Inventar-Nr.: ZSg 2738)

In loser Folge stellen wir ausgewählte Darstellungen und Objekte aus dem Katalog der Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ vor:

Am 5. Mai 1789 erfolgte die Einberufung der Generalstände durch König Ludwig XVI. im Großen Saal des Hôtel des Menus Plaisirs du Roi, einem Verwaltungsgebäude des königlichen Hofes in Versailles. Bei den Generalständen handelte es sich um eine Versammlung von rund 1.200 gewählten Vertretern aus Adel, Geistlichkeit und Bürgertum. Die Generalstände sollten Steuerreformen genehmigen. Stattdessen legten sie dem König einen Katalog mit Wünschen und Beschwerden vor.

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Deutschland, nach 1820, Haar, Papier, Glas, Metall (Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 605)

Am 23. März des Jahres 1819 wurde zum ersten Mal in der jüngeren deutschen Geschichte ein politisches Attentat verübt, das die Politik im Zeitalter der Restauration (1815 –1830) sowie des „Vormärz“ (1830 – 1848) nachhaltig bestimmen sollte – an diesem Tag ermordete der 23-jährige Theologiestudent Karl Ludwig Sand einen der wichtigsten Theaterdichter seiner Zeit: August von Kotzebue. An diese Tat wird in der Dauerausstellung der Otto-von-Bismarck-Stiftung im Historischen Bahnhof von Friedrichsruh erinnert. Dort ist eine in ein Medaillon eingelassene Haarlocke des Täters ausgestellt.

Am Mittag jenes 23. März ging Karl Ludwig Sand zum Hause seines Opfers Kotzebue in Mannheim und versuchte, unter einem Vorwand ein Gespräch mit ihm zu führen. Da Kotzebue nicht zu sprechen war, musste er sein Vorhaben zunächst aufgeben, kehrte aber einige Stunden später zurück. Dieses Mal wurde Sand vorgelassen, holte seinen Dolch heraus und stach dem Dichter, den er als „Verräter des Vaterlandes“ betrachtete, mehrfach in die Brust. Plötzlich bemerkte Sand, dass der vierjährige Sohn Kotzebues den Mordanschlag gesehen hatte. In Panik drückte er Kotzebues herbeigeeiltem Diener sein Bekennerschreiben in die Hand, floh aus dem Haus und stieß sich auf offener Straße den Dolch zwei Mal in den eigenen Leib. Schwer verletzt und blutüberströmt wurde er ins Hospital gebracht, überlebte aber seinen Selbstmordversuch. Das Attentat sorgte in der deutschen Öffentlichkeit für einiges Aufsehen und es stellte sich die Frage, wer dieser Sand war und was ihn zu einer solchen Tat bewogen haben mochte?

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Teilkolorierter Druck, Deutschland, 1919, Papier, Otto-von-Bismarck-Stiftung, Inventar-Nr.: K 2018/002

Am 19. Januar 1919 fanden im Deutschen Reich die Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung statt. Im Vorfeld hatten sich insbesondere im bürgerlichen Lager aus den alten Parteien des Kaiserreichs neue Gruppierungen gebildet. Im Grundsatz blieb aber das überkommene Parteiensystem erhalten.

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