Das besondere Exponat
Objekte aus der Sammlung der Otto-von-Bismarck-Stiftung
Die Revolution von 1848/49, Teil III
Wer in den Jahren 1848/49 als Abgeordneter oder Gast an den Sitzungen der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche teilnahm, wird über dem Rednerpult des Versammlungspräsidenten ein großes, die Kirchenorgel verdeckendes Transparent bemerkt haben. Darauf war eine weibliche Figur abgebildet, die mit verschiedenen, für sie charakteristischen Attributen und Symbolen versehen worden war.
Ein aufwendig gestaltetes Ehrenschild aus Silber, eine vierseitige Ergebenheitsadresse auf Pergament und 10.000 Mark – das Geschenk, das eine Abordnung des Bundes der Landwirte (BdL) Otto von Bismarck zum 80. Geburtstag 1895 in Friedrichsruh überreichte, fiel mit der Geldspende als „Ehrengabe zu einem nationalen Zwecke“, wie in „Das Bismarck-Museum in Wort und Bild“ nachzulesen ist, aus dem Rahmen des Üblichen.
Auf Postkarten, als Bebilderung von Notgeld oder als Nippes: Otto von Bismarck wurde von seinen Anhängern gerne als „Reichsschmied“ verklärt. Damit wurde aus dem gebildeten Adligen, studierten Juristen und Politiker, der öffentlich bevorzugt in Uniform auftrat, ein volksnaher Handwerker gemacht, der mit feuerfester Schürze am Amboss steht, den Hammer fest in der Hand.