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Geschrieben von Christian Wachter am Donnerstag, den 14. Januar 2016 um 12:00 Uhr

2015, das Jahr von Bismarcks 200. Geburtstag, ist vorübergegangen. Für die Otto-von-Bismarck-Stiftung ist das ein Grund, nicht nur auf ihr eigenes Jubiläumsprogramm und in diesem Zusammenhang auf die vielfältige Auseinandersetzung mit Bismarck zurückzublicken. Die Frage, inwieweit das Jubiläum Anlass für eine breitere öffentliche Diskussion über ihn und das Gedenken seiner war, schließt sich unmittelbar an.
Insbesondere die Presseberichte der vergangenen Monate sind ein Gradmesser dafür, welcher Stellenwert dem 200. Geburtstag Bismarcks in der Öffentlichkeit beigemessen wird, welche Bilder von Bismarck dabei gezeichnet und welche Bezüge zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Lagen hergestellt werden. Aus diesem Grund fassen wir die Pressestimmen diverser Online-Medien hier zusammen.

Vorangestellt sei, dass angesichts der großen Fülle an Berichten und bei aller gebotenen Differenzierung zu den thematisch wie meinungsbezogen unterschiedlichen Artikeln die Beschäftigung mit dem Altmärker und dem Gedenken an ihn durchaus markante Trends aufweist: Die beiden prominenten Pole der Bismarckrezeption – „Dämon der Deutschen“ auf der einen Seite, der „Heldenpolitiker“ auf der anderen – stecken für einen Großteil der Beiträge den thematischen Rahmen ab. Bezeichnend dabei ist, dass sie sich dem eher mit kritisch-differenzierender Neugierde widmen, um einen „authentischen Bismarck“ hinter diesen Zerrbildern kenntlich zu machen. Ein unverkrampftes Sich-Annähern und eine reflektierte Auseinandersetzung mit der vergangenen Bismarckrezeption ist die vorrangige Herangehensweise.

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Von Dr. Ulf Morgenstern

Vor 110 Jahren wurde in Hamburg das größte Bismarck-Denkmal eingeweiht. Bis heute ist es das höchste seiner Art, seine Sanierung ist im letzten Jahr beschlossen worden. Dabei wendet die öffentliche Hand die Gelder dezidiert dem Hamburger Wahrzeichen und nicht der mythischen Rolandsfigur des Reichsgründers zu. Nach zwei Diktaturen ist man in Deutschland sensibel geworden in Sachen Personenkult, was sich nicht nur im politischen Stil in Bund und Ländern, sondern auch im Umgang mit dem historischen Erbe der deutschen Länder ausdrückt.

Kurz: Man tut sich nicht selten schwer mit Straßennamen, Denkmälern und anderen Ehrungen, die in vergangenen Zeiten für seinerzeit als verdienstvoll erachtete Führungsfiguren aus Politik und Militär errichtet worden.

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Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Dienstag, den 22. Dezember 2015 um 10:10 Uhr

Liebe Besucher, Kollegen, Freunde und Förderer der Otto-von-Bismarck-Stiftung,

wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück, das uns als eine Kette von Höhepunkten in Erinnerung bleiben wird. Aber auch die viele Arbeit mit den Sonderausstellungen, Vorträgen, Reisen und sonstigen Veranstaltungen im Bismarck-Jahr 2015 werden wir nicht so schnell vergessen. Ohne den Zuspruch des geneigten Publikums und die Kooperationsbereitschaft etlicher Partner in Wissenschaft und Kultur wären aber alle unsere Initiativen nichts gewesen.

Daher möchten wir uns am Ende des Jahres ganz herzlich bei allen bedanken, die Interesse an unserer Arbeit gezeigt haben und mit ihrer Teilnahme und Kritik das Jahr 2015 zu einem außergewöhnlichen gemacht haben, vielen Dank! Gemeinsam haben wir die für Deutschland „denkbar interessanteste Figur“ (Theodor Fontane) des 19. Jahrhunderts im In- und Ausland in Erinnerung gerufen, mit Stärken und Schwächen, historisch-kritisch wie es unserem Grundverständnis entspricht. Für die überall zu spürende Offenheit, das Interesse an unserem nicht eben stromlinienförmigen Gegenstand und wertvolle Anregungen möchten wir uns herzlich bedanken.

Ganz vorbei ist das Jahr noch nicht, daher der wichtige Hinweis für alle, die immer noch nicht genug von Bismarck haben: Unsere Häuser in Friedrichsruh bleiben vom 24. Dezember bis einschließlich 4. Januar geschlossen. Danach öffnen wir wieder die Türen, ganz weit zum Beispiel schon zum Neujahrsempfang am Freitagabend, dem 8. Januar. Bis dahin Frohe Weihnachten, kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie uns gewogen!