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Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 18. April 2016 um 13:15 Uhr

Auf seiner diesjährigen Sitzung hat der wissenschaftliche Beirat der Otto-von-Bismarck-Stiftung einen neuen Vorsitz gewählt. Zunächst sprachen die Anwesenden dem  langjährigen Vorsitzenden, Prof. Dr. Lothar Gall (Universität Frankfurt am Main), und dessen Stellvertreter, Prof. Dr. Eberhard Kolb (Universität Köln), ihren herzlichen Dank aus. Beide sind der Stiftung seit ihrer Gründung eng verbunden und gehören zu den Penaten des Hauses. Zahlreiche Tagungen, Vorträge, Publikationen und besonders die Neue Friedrichsruher Ausgabe tragen ihre Handschrift. Nun gaben sie im frühlingshaften Frankfurt den Staffelstab an zwei Kollegen weiter.

Neuer Vorsitzender wird Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Universität Bonn), neuer stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. Holger Afflerbach (Universität Leeds). Den „Bismarck-“ bzw. den „Kaiserreichs-“ Anteil an ihrem breiten Oeuvre hervorzuheben, hieße Eulen nach Athen tragen: Die Publikationsverzeichnisse des einen wie des anderen weisen Ihre Expertise eindrücklich aus). Ihre einstimmige Wahl (bei jeweiliger Enthaltung der Kandidaten) verdeutlichte die breite Zustimmung. Einstimmig war auch die Bitte an die scheidenden Vorsitzenden, weiterhin als Herausgeber der Neuen Friedrichsruher Ausgabe zu wirken. Das Team der Otto-von-Bismarck-Stiftung schließt sich dem Dank der Beiräte an und freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den „alten“ und „neuen“ Beiräten.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 11. April 2016 um 11:06 Uhr

Als die Reichsregierung aus einem ganzen Bündel von Ursachen 1884/85 dem Drängen kolonialer Enthusiasten nachgab und einige „Erwerbungen“ deutscher Händler unter den Schutz des Reiches stellte, begann das kurze Kapitel deutscher kolonialer Besitzungen in Übersee. Im Bewusstsein der Deutschen haben sich die afrikanischen Territorien und vielleicht auch – weil besonders weit entfernt und mit einer ganz eigener Exotik – die chinesischen Häfen gehalten.

Fast vergessen ist dagegen das Bismarck-Archipel in Papua-Neuginea. Und völlig vergessen sind die dortige Kreolbevölkerung und ihre ganz eigene Sprache, die linguistisch ausgedrückt die einzige deutsche Kreolsprache ist. Auf das Schicksal ihrer Sprecher, die als Nachkommen von deutschen Männern und eingeborenen Frauen weder in die koloniale noch in die indigene und nach der Unabhängigkeit des Gebietes von Australien 1975 auch nicht in die post-koloniale Gesellschaft integriert wurden, weist ein Artikel in der Welt hin.

Darin berichtet Matthias Heine über die Forschungen des Germanisten Péter Maitz von der Universität Augsburg. Im Moment hat Maitz ein Forschungsfreisemester, wir vermuten ihn in Südostasien. Die von Maitz und seinen Kollegen untersuchte Pidgin-Sprache heißt übrigens „Unserdeutsch“: Eine ehemals in deutschen Missionsschulen „erworbene“, unfreiwillige Aneignung deutscher Leitkultur, von der hierzulande bisher nicht einmal eine Handvoll Spezialisten etwas wusste. Nun kann man erfahren, dass die wenigen verbliebenen Sprecher, nach 1875 nach Australien auswanderten. Der Augsburger Forscher bekommt seinen Forschungsgegenstand also in Brisbane und Cairns zu hören. Was für eine post-koloniale Pointe!

In einer englischen Karikatur ist der überraschend zum Kolonialbefürworter gewordene Bismarck zu sehen, der um die Gunst einer „African Venus“ wirbt.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 04. April 2016 um 13:25 Uhr

Eben lesen wir: Im Weißenfelser Bismarck-Turm ist eingebrochen worden. Sammler von Bismarck-Kitsch und Nippes und besonders an regionalen Bismarck-Erinnerungen Interessierte möchten wir nachdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei unter der Hand angebotenen Gegenständen mit Weißenfels-Bezug um Hehler-Ware handeln kann.

Wie Bismarck auf den Diebstahl reagiert hätte, zeigt die Abbildung, der Langfinger sollte sich also besser bald stellen.

Genannt sind entwendeten Objekte in einem Artikel im Naumburger Tageblatt.