Herzogliches Schloss zu Altenburg – Kalenderblatt
Nachfolgerin einer slawischen Wallanlage des 8. Jahrhunderts wurde eine Burg, die im 10. Jahrhundert erstmalig erwähnt und im 12. Jahrhundert unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa zu einer Kaiserpfalz ausgebaut wurde und den Burggrafen von Altenburg unterstand. Aus dieser Zeit stammt der Hausmannsturm, einer von zwei erhaltenen (von ursprünglich sieben) Wehrtürmen. Älter ist der Bergfried (Flasche), der um das Jahr 1080 erbaut wurde. 1307 fiel die Altenburg an die Wettiner, die im 15. Jahrhundert die Schlosskirche im gotischen Stil erbauen ließen. 1455 wurde die Altenburg zum Schauplatz der Entführung der Prinzen Ernst und Albrecht, der Begründer der ernestinischen und albertinischen Linien des Hauses Wettin (Altenburger Prinzenraub). Im 17. Jahrhundert stieg die Stadt Altenburg zur Residenz der Herzöge von Sachsen-Altenburg-Gotha auf. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen die Herzöge Friedrich II. und Friedrich III. die Burg zu einer repräsentativen Schlossanlage ausbauen.
Von 1826 bis 1918 war das Schloss Residenz des Jüngeren Hauses Altenburg (Herzogtum Sachsen-Altenburg). Auch im 19. Jahrhundert wurde der Gebäudekomplex umgebaut und erweitert: So wurden 1864 das Waschhaus, im Jahr darauf der Festsaal und 1868/1871 das Prinzenpalais sowie das Hofmarschallamt neu errichtet, nachdem Vorgängerbauten durch einen Brand vernichtet worden waren. Seit dem Ende der Monarchie beherbergt die Anlage das Schloss- und Spielkartenmuseum, aber erst 1943 übertrug das vormalige Herzogshaus der Stadt Altenburg formell die Nutzungsrechte. 1987 brannte der Marstall (Junkerei) aus dem 17. Jahrhundert ab, das Gebäude wurde zwischen 1989 und 1993 originalgetreu rekonstruiert.
Das Residenzschloss Altenburg verlinkt auf seiner Website u.a. auf das Video „In 100 Sekunden durch unsere Schlosswelt: Sehenswürdigkeiten und Event-Locations“.
Der Wandkalender 2024 „Residenzschlösser im Kaiserreich“ zeigt eine Auswahl historischer Fotografien. Sie gehören zu einem Konvolut, das Otto von Bismarck zu seinem 80. Geburtstag am 1. April 1895 vom Verband deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in einer verzierten Holzkiste erhielt.
Zuvor erschienen: Königliches Schloss zu Stuttgart
Bismarck und Altenburg
Es finden sich keine Hinweise, dass sich Otto von Bismarck jemals in Altenburg aufhielt. Dennoch hat sich das thüringische Städtchen mit dem ersten Reichskanzler verbunden: Am 7. März 1895 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen, am 2. September 1915, dem Sedantag, ein Bismarckturm eingeweiht. Für dessen Erhalt und Nutzung setzt sich ein Förderverein ein.
Bismarck-Biografie.de: Unterwegs in Deutschland und Europa. Chronik der Reisen