Die Zweiräder sind frisch poliert – Museumseröffnung in Radevormwald

Mehr als 30 historische Zweiräder sind in der neuen Ausstellung zu entdecken. (Foto: Ulf Morgenstern)

Verkehrspolitisch liegt das Fahrrad im Trend wie lange nicht. Zumindest bei kürzeren städtischen Distanzen soll der Anteil von Fahrradfahrten gegenüber dem Autoverkehr deutlich steigen, weshalb bundesweit in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert wird.

Daran, dass vor Jahrzehnten schon einmal deutlich mehr Fahrrad gefahren wurde, erinnert in Radevormwald seit 26. November ein besonderes Zweiradmuseum. In den Werkshallen der Fahrrad- und Motorradfabrik „Bismarck“ eröffnete die IG Bismarck ihre neue Ausstellung. Gezeigt wird eine einzigartige Sammlung von Zweirädern, die ab 1896 dort produziert wurden. Auf dem Höhepunkt des Bismarck-Mythos ließ sich mit dem prominenten Namen offenbar gutes Geld verdienen, denn die Marke änderte das eingängige Signum bis zum Konkurs im Jahr 1957 nicht. Die Motorisierung der Wirtschaftswunder-Bundesrepublik belebte zwar kurzzeitig das Motorrad- und Mopedgeschäft der Firma, aber der Automobilboom brachte auch in den Bismarck-Werken die Produktion zum Erliegen.

Wie breit zuvor die Produktpalette war, bezeugen die vielen, ganz unterschiedlichen Fahrräder, die nach einem langen Arbeitsleben an den Ort ihrer Entstehung zurückgekehrt sind. Neben frühen Exemplaren sind auch Sporträder zu sehen, mit denen das Werksteam in den 1950er-Jahren Preise einfuhr. Eine Besonderheit der Räumlichkeiten ist die doppelte historische Atmosphäre, die durch die erhaltene Inneneinrichtung der Büros der Chef- und Konstruktionsabteilung entsteht. Das ehrenamtliche Team um die Fahrrad-Enthusiasten Hajo Sommer und Hartmut Behrensmeier hat einen Schatz der deutschen Industriegeschichte zusammengetragen, dessen Besuch für Jung und Alt spannend ist. Davon konnte sich Dr. Ulf Morgenstern überzeugen, der bei der Eröffnung des Bismarck-Zweirad-Museums ein Grußwort beisteuerte.

IG Bismarck Zweiräder
Leimholer Str. 3
42477 Radevormwald