Verstärkung der wissenschaftlichen Arbeit – Sabine Mangold-Will gehört jetzt zum Friedrichsruher Team
Wir freuen uns, dass eine neue Kollegin unser Team bereichert, und haben sie gebeten, sich kurz vorzustellen:
Mein Name ist Dr. Sabine Mangold-Will, und ich bin seit dem 1. April 2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh. Ich habe Geschichte, Politik und Islamkunde studiert.
Diese Fächerkombination prägt bis heute mein Leben. Historikerin bin ich aus purer Neugierde geworden: Ich will wissen, was den Menschen (nicht nur) der Vergangenheit umtreibt, antreibt und wie unterschiedlich er der Welt begegnet, die ihn umgibt. Der handelnde und leidende Mensch ist – ob bewusst oder unbewusst – immer auch ein zoon politikon. Politik und das Gespräch darüber gehören daher für mich und meinen Mann – der als Journalist arbeitet – zum Alltag wie der Kaffee am Morgen zum Frühstück. Der Blick in und für die islamische Welt wiederum hat mich gelehrt, im Fremden das Eigene und im Eigenen das Fremde zu sehen.
Mein Forschungsprofil lässt sich mit den Schlagworten Transfer- und Transnationalgeschichte, Internationale Beziehungen und Wissenschaftsgeschichte kurz umschreiben. Das 19. Jahrhundert, das Zeitalter des Aufbruchs in die Moderne, hält auch nach 20 Jahren wissenschaftlicher Beschäftigung für mich noch immer neue Entdeckungen bereit. Es freut mich sehr, dieses spannende Jahrhundert nun noch einmal mit dem Fokus auf Otto von Bismarck und seiner Familie erforschen zu dürfen.
Mein wissenschaftlicher und beruflicher Weg hat mich von Saarbrücken über Damaskus, Wuppertal, Essen, Paris, Jerusalem, Köln und München nach Friedrichsruh geführt. Promoviert wurde ich an der Universität des Saarlandes von Prof. Dr. Elisabeth Fehrenbach mit einem wissenschaftsgeschichtlichen Thema, dem auch ein wesentlicher Teil meiner weiteren Publikationen gewidmet ist: der Geschichte der deutschen Orientalistik im 19. Jahrhundert. Daraus hervorgegangen ist meine anhaltende Beschäftigung mit jüdischen Orientalisten, insbesondere dem deutsch-israelischen Bibliothekar Gotthold Weil.
Meine Habilitationsschrift war den deutsch-türkischen Beziehungen zwischen 1918 und 1933 gewidmet. Zuletzt habe ich das Tagebuch des Leibarztes der Hohenzollern im niederländischen Exil, des Kölner Militärarztes Dr. Alfred Haehner, ediert, der Wilhelm II. und seine Familie in den Jahren 1919 bis 1924 begleitete und beobachtete.
Der Otto-von-Bismarck-Stiftung bin ich bereits seit einigen Jahren durch meine Mitarbeit im Wissenschaftlichen Beirat verbunden gewesen. Nun freue ich mich darauf, das Archiv der Stiftung betreuen zu dürfen und an der Fortsetzung der Neuen Friedrichsruher Ausgabe mitzuwirken. Und natürlich hoffe ich, bald auch Sie – als Gäste unserer Ausstellungen und Veranstaltungen – hier in Friedrichsruh kennenzulernen.