Geschrieben von Dr. Maik Ohnezeit am Donnerstag, den 24. September 2015 um 14:15 Uhr
Am 22. September 2015 wurde in den Räumlichkeiten des Bundesarchivs Koblenz die von der Otto-von-Bismarck-Stiftung konzipierte Sonderausstellung „Otto von Bismarck. Mensch – Macht – Mythos“ feierlich eröffnet. Den Festvortrag am Eröffnungsabend hielt der Geschäftsführer der Stiftung, Prof. Dr. Ulrich Lappenküper. Doch zuvor wurden der Referent und die rund 160 angereisten Gäste vom Präsidenten des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann, freundlich empfangen. Dr. Hollmann wies in seiner Begrüßung unter anderem darauf hin, dass im Jahr 2015 an eine Reihe von historischen Jahrestagen erinnert werde, darunter 25 Jahre Wiedervereinigung sowie der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, ein Datum, dass andere Gedenktage überschattet habe. Doch auch an zentrale Ereignisse und Personen des 19. Jahrhunderts werde erinnert, darunter an den 200. Jahrestags des Wiener Kongresses, der 1815 endete sowie an den 200. Geburtstag Otto von Bismarcks. Dieser wurde am 1. April dieses Jahres mit einer besonderen Gedenkveranstaltung in Anwesenheit des Bundespräsidenten im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums in Berlin gewürdigt.
Im Anschluss an seine einführenden Worte überreichte Dr. Hollmann das Mikrofon an den Festredner des Abends. Prof. Lappenküper beschränkte sich in seinem Festvortrag „Otto von Bismarck – eine Jahrhundertgestalt“ jedoch nicht auf einige „Anmerkungen zum 200. Geburtstag“ des „Reichsgründers“. In seiner Tour d’Horizon verband Prof. Lappenküper die Schilderung der wichtigsten Lebensstationen Otto von Bismarcks mit einer historisch-kritischen Einordnung von dessen Leben und Werk in die deutsche und europäische Geschichte.
Im Anschluss an den Vortrag strömten die Gäste in die Sonderausstellungsräumlichkeiten des Bundesarchivs. Die dort präsentierten Ausstellungstafeln, angereichert um zahlreiche hochinteressante Dokumente aus den Beständen des Bundesarchivs sowie einige originale Exponate, wie beispielsweise eine von Bismarck benutzte Schreibfeder, aus der Sammlung der Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh, bieten einen konzisen Überblick über den Menschen Otto von Bismarck, seinen beruflichen Werdegang, seine Leistungen und Fehlleistungen in der Außen- und Innenpolitik sowie seine kultische Verehrung von der Kaiserzeit bis in die frühe Bundesrepublik hinein.
Die Otto-von-Bismarck-Stiftung freut sich über das große Interesse des Publikums und bedankt sich auf diesem Wege noch einmal für die reibungslose und kollegiale Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen beim Gastgeber und Amtsleiter des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann, sowie seinem Team, hier insbesondere Frau Gisela Müller vom Referat Historische Bildungsarbeit, die mit ihren Kolleginnen die Auswahl und Präsentation der ergänzenden Schlüsseldokumente besorgt hat.
Die Sonderausstellung „Otto von Bismarck. Mensch – Macht – Mythos“ ist noch bis zum 3. November 2015 im Cimelienraum des Bundesarchivs, Potsdamer Str. 1, 56075 Koblenz, zu sehen. Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.00 bis 19.00 Uhr.